Soli-Lesung mit Şeyda Kurt am Mittwoch, den 08.Mai um 18 Uhr in der Markthalle in Herford

Der Hass, dieses knirschende,zersetzende Gefühl, ist allgegenwärtig. Er brüllt von den Straßen oder flüstert in gutbürgerlicher Feindseligkeit. Er wächst in Parlamentsreden und Kinderzimmern – und ganz bestimmt nicht im Verborgenen, auch wenn viele ihn gerne dorthin verdammen würden.In diesem Buch holt Şeyda Kurt den Hass aus der Verbannung und begibt sich auf die Spuren seines widerständigen Potentials. Dabei stehen die Menschen als Subjekte des Hasses in einer kapitalistischen, rassistischen und patriarchalen Welt, im Fokus.Wer sind sie, diese Hassenden, und aus welchen Machtverhältnissen kommen sie? Wer darf überhaupt hassen und wer nicht? Şeyda Kurt nähert sich dem Hass in Fragmenten, entlang von Zeitreisen und historischen Figuren, Anekdoten und kleinen Essays. Es geht um Widerstand, Selbstverteidigung, Rache und (transformative) Gerechtigkeit.Um Patriarche auf Thronen, um schmutzige Fürsorgearbeit, ums Erwachsenwerden. Um Mütter, Träume und Trauma. Um jüdische Rache, Abolitionismus, anti-koloniale Kämpfe, um die Revolution in Rojava und vieles mehr.Welche Gefühle lähmen, welche Gefühle helfen, nicht zu erstarren, und sich immer und immer weiter zu bewegen auf dem Weg in eine gerechtere und zärtliche Gesellschaft?Şeyda Kurt erkundet den Hass von seiner schöpferischen Seite: als Kategorie der Ermächtigung, der Menschen in ihrem innersten Unbehagen abholen und mobilisieren kann, als widerständiges Handwerk – und nicht zuletzt als dienliches Gefühl, das uns hilft, uns in einem Ozean aus möglichen Reaktionen auf die Welt zurechtzufinden.

Kommt vorbei am 08.Mai um 18:00 in der Markthalle Herford! Die Spende des Eintritts geht an Bilel und seine Familie.